Noch mehr Eichenprozessionsspinner in Schöneiche

Nach meinem Artikel über die Eichenprozessionsspinner bin ich vor einigen Tagen von Nachbarn angesprochen worden. Es gibt noch mehr davon, sowohl an Straßenbäumen als auch in Privatgrundstücken. Ich habe bei der Gemeinde nachgefragt und dabei mehrere Dinge gelernt.

Befallene Eiche in der Waldstr.

Befallene Eiche in der Waldstr.

1. Auf Privatgrundstücken ist man als Eigentümer anscheinend überhaupt nicht verpflichtet, etwas zu unternehmen. Allerdings lebt man dann mit dem Risiko, dass sich die Brennhaare übers Grundstück verteilen und dort Schaden anrichten, von der weiteren Verbreitung der Prozessionsspinner ganz abgesehen.

2. Die Gemeinde freut sich über Meldungen von betroffenen Bäumen im Eigentum der Gemeinde. Sie unternimmt aber auch erst einmal – nichts. Anders wäre es, wenn direkt Kinder gefährdet wären, z.B. weil betroffene Bäume auf einem Kita-Gelände stehen. Der Weg von der Kita zur Straßenbahnhaltestelle stellt aber anscheinend keine ausreichende Gefährdung dar. Im kommenden Jahr werden die betroffenen Bäume wahrscheinlich “prophylaktisch” besprüht, aber auch dann werden die Gespinste nicht abgesaugt. Der “vergleichsweise geringe Befall” würde das noch nicht rechtfertigen.

Das heißt, wir leben damit, dass nur ein Teil der Prozessionsspinner abgetötet wird und sich die anderen weiter ausbreiten – und dass die gefährlichen Brennhaare in den Gespinsten am Baum bleiben bzw. mit den abgefallenen Häuten unter den Bäumen liegen. Ab dem dritten Häutungsstadium (von sechs pro Raupe und Jahr) sind die Brennhaare potenziell allergieauslösend.

3. Praktische Tips: Die Gespinste soll man auf keinen Fall anfassen, egal ob am Baum oder am Boden. Die allergene Wirkung der Brennhaare bleibt 5-10 Jahre erhalten. Wenn Teile eines Gespinstes abfallen, soll man sie z.B. mit Haarspray fixieren. Das verhindert, dass einzelne Brennhaare herausfallen. Dann den Klumpen mit dem Hausmüll entsorgen.

Nachtrag 23.8.13: Außer den chemischen Mitteln zur Bekämpfung wie Dipel ES, das auch die Gemeinde Schöneiche verwendet hat, gibt es auch ein biologisches Mittel: Den bacillus thuringiensis. Hier ein Bericht in der “Welt” dazu.