
November
November
Hier meine Anfrage vom 11. Mai, wie wir den Beschluss zur Insektenfreundlichkeit umgesetzt haben.
Auf Initiative der Fraktion Neues Forum/Grüne/Feuerwehr hatte die Gemeindevertretung 2017 beschlossen, eine insektenfreundliche Gemeinde zu sein. Ein Jahr später fand ich es interessant, zu sehen, wie weit wir gekommen sind. Hier die Fragen:
Und hier die Antworten des Bürgermeisters:
1. Der Schwerpunkt der Umsetzung des Beschlusses lag bzw. liegt in der Veränderung der Häufigkeit der Mahd.
Eine neue insektenfreundliche Bepflanzung ist für die sog. „Wildblumenwiese“ an der Goethestraßein Vorbereitung. Hier wurde zunächst jegliche Mahd eingestellt. Im Herbst sollen 3 kleinere Teilflächen mit Wildblumen angesät sowie einige bodendeckende Wildrosen angepflanzt werden. Außerdem sollen hier sogenannte Insektenhotels (Insektenhabitate) aufgestellt werden.
Vorher gab es insektenfreundliche Bepflanzungen bzw. Pflegekonzepte beispielsweise für Teile des Jägerparks, einen Teil der Wiese im Schlosspark sowie die zwei kleinen Wiesen hier direkt hinter dem Rathaus.
2. Die Gemeindeverwaltung (SB Grün, Tiefbau) und der Bauhof haben sich auf Basis des Beschlusses 417/2017 zur Mahdhäufigkeit von insgesamt 50 Flächen in der Ortslage als verbindliche Arbeitsgrundlage für den Bauhof abgestimmt.
Dabei wurden folgende Kriterien beachtet:
Welches Potenzial weist die jeweilige Fläche als Lebensraum für Insekten auf?
Welche Anforderungen gibt es seitens der Verkehrssicherheit?
Welche ästhetischen Ansprüche gibt es?
Welche technologischen Bedingungen gibt es hinsichtlich des Arbeitsablaufs im Baubetriebshof?
Beispiele für Flächen, die seltener (1- 2mal jährlich) gemäht werden (sollen):
3. Am 27. Februar fand eine ganztägige Schulung durch Mitarbeiter des Institutes für Bienenkunde Hohen Neuendorf sowie 2 ortsansässige Imker statt.
4. Der Gemeindeverwaltung ist nicht bekannt, ob und wenn ja welche Mittel in welchem Umfang eingesetzt werden.
Kommentar: Der zweite Teil der ersten Frage wurde nicht beantwortet. Unsere Beschlussvorlage wurde damals umformuliert und klang dann so, als ob Insektenfreundlichkeit der Gemeinde schon länger wichtig gewesen wäre. Anscheinend war das aber nicht der Fall.
Die Flächen, die jetzt seltener gemäht werden, sind ein Anfang – der große Wurf für die Insekten ist es nicht. Fünf Flächen von 50 werden erwähnt – das sind gerade mal 10%, davon eine Straße und ein Teil eines Parks. Da geht noch viel mehr, würde ich sagen.
Die Antwort auf Frage 4 ist ein Armutszeugnis für die Gemeindeverwaltung. Zumindest bei der SRS, wo die Gemeinde Miteigentümer ist, sollte das ja leicht herauszufinden sein.
Trudle durch die Welt. Sie ist so schön: gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben.
Kurt Tucholsky
Manchmal kann es auch zu viel Licht sein – Straßenlaterne in Havanna
Hier meine Anfrage an die Verwaltung vom 6.6.2918 zum Thema Straßenbeleuchtung:
Mehrere Bürger haben sich beschwert, dass die vorhandene Beleuchtung durch deutlich hellere ausgetauscht wurde, insbesondere in der Eichenstr. und in Teilen der Waldstr. Es ist bekannt, dass helles künstliches Licht Insekten, Zugvögel und auch Pflanzen negativ beeinflussen kann. Außerdem wirkt zu helles Licht störend für die Anwohner und bietet eine Möglichkeit, Energie zu sparen. Deshalb frage ich Sie:
1. ist in den genannten Straßen in den letzten Wochen die Straßenbeleuchtung verändert worden?
2. gibt es eine lichtärmere Alternative zu den neu installierten Leuchtmitteln für reine Anwohnerstraßen?
3. werden bei der Auswahl neuer Leuchtmittel die Aspekte des Schutzes von Anwohnern, Insekten und Vögeln berücksichtigt und in welcher Form? Ich bitte um Beantwortung in mündlicher und elektronischer Form.
Die Anfrage hat der Bürgermeister am 27.6. wie folgt beantwortet:
1. Die Straßenbeleuchtung wurde im Frühjahr verändert. Die Leuchtmittel wurden gewechselt. Die vorhandenen Natrium-Dampf-Lampen wurden gegen LED-Leuchtmittel ausgetauscht.
2. Die jetzt installierten Leuchtmittel besitzen folgende technische Parameter:
LED 24 W/360°, Farbtemperatur 3000 Kelvin, warm-weiß. Dieses Leuchtmittel entspricht in der Helligkeit damit den bisher verwendeten 70W-NAV-Leuchtmitteln. Die Helligkeit in den Straßen ist die gleiche wie zuvor, nur die Lichtfarbe ist eine andere (warmweiß statt gelb-orange). Es gibt auch Leuchtmittel mit geringerer Leistung, dann wäre es aber dunkler in den Straßen. Der Gehweg zwischen zwei Leuchten wäre nicht mehr auf ganzer Strecke ausgeleuchtet.
3. Die Straßenbeleuchtung wird zum Schutz der Anwohner betrieben. Fußgänger können so auch im Dunkeln sicher die Straßen benutzen. Die Straßenbeleuchtung beugt auch der Kriminalität vor. DerAspekt „Insektenschutz“ wurde bei der Leuchtmittelauswahl berücksichtigt. Eine Studie von Prof. Dr. Gerhard Eisenbeis, veröffentlicht auf der Internetseite des Nabu, kam zu dem Ergebnis, dass die LED- Leuchtmittel warm-weiß als vergleichsweise insektenfreundlich einzustufen sind. Grund für diese Einstufung ist die geringere UV-Strahlung der energieeffizienten LED-Beleuchtung. Zum Einfluss auf Menschen und Vögel kann keine Aussage gemacht werden. Ich verweise jedoch darauf, dass beispielsweise auch in der Brandenburgischen Straße eine weiße Beleuchtung im Einsatz ist – dort sind es noch die früher weit verbreiteten Quecksilberdampflampen. Dass einige Anwohner das neue Licht als heller empfinden, liegt möglicherweise zum einen an der anderen Lichtfarbe, zum anderen zum Teil womöglich auch daran, dass die neuen Leuchtmittel eine etwas andere Form haben und daher der Bereich der Ausleuchtung etwas verändert ist. Außerdem wurden im Zuge des Leuchtmittelwechsels auch die Glasabdeckungen der Leuchten gereinigt.
Kommentar: Den Punkt Insektenschutz kann ich nachvollziehen und finde es gut, dass die Gemeinde diesen offensichtlich bei der Auswahl der Lampen berücksichtigt hat. Ob man die Leuchtkraft der neuen LED-Lampen nicht doch ohne Schaden senken kann, möchte ich dennoch bezweifeln.
Foto: Kenneth Brockmann / pixelio.de
Nachdem unser Antrag, Schöneiche weitgehend zur 30-Zone zu machen, in der Gemeindevertretung keine Mehrheit fand, wollte ich noch einmal nachfragen, in welchen Straßen wir vielleicht einzeln etwas zur Entschleunigung und Verkehrssicherheit beitragen können. Deshalb stellte ich im Januar diese
Anfrage nach §12 Geschäftsordnung der Gemeindevertretung – Tempo 30
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Tempo 30 ist eine Maßnahme, die die innerörtliche Belastung durch Lärm und Feinstaub sowie die Unfallgefahr senkt. Laut Ihrer Aussage in der Gemeindevertretung ist das viele Jahre alte Tempo-30-Konzept der Gemeinde immer noch nicht vollständig umgesetzt. Deshalb frage ich Sie:
Ich bitte um Beantwortung in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung und auch um schriftliche Beantwortung.
Antwort:
Sehr geehrter Herr Brandes,
zu 1.
Im am 08.05.2002 durch die Gemeindevertretung beschlossenen Konzept „Tempo-30-Zonen in Schöneiche“ ist die Einrichtung von 17 Tempo-30-Zonen vorgesehen. Derzeit sind in Schöneiche 17 Tempo-30- bzw. Tempo-20-Zonen eingerichtet. Diese weichen jedoch im Zuschnitt zum Teil vom ursprünglichen Konzept ab. Einige Straßen wurden zusätzlich in Tempo-30-Zonen einbezogen, andere Straßen nicht bzw. noch nicht.
Zusätzlich in Tempo-30-Zonen einbezogen wurden:
Nicht bzw. noch nicht in den geplanten Tempo-30-Zonen liegen:
Ein Übersichtsplan des Konzepts und der eingerichteten Tempo-30-Zonen wurde Ihnen im Rahmen der Stellungnahme der Gemeindeverwaltung zur Beschlussvorlage 451/2017 im Oktober 2017 zur Verfügung gestellt.
Zu 2.
Für den Bereich Ebereschenstraße, Kastanienstraße, Ahornstraße (tw.), Waldstraße (tw.) ist der Antrag bereits im vergangenen Jahr beim Straßenverkehrsamt gestellt worden. Eine Antwort steht noch aus.
Für den Bereich Dappstraße, Damesweg, Heuweg (tw.) und Goethestraße (tw.) ist derzeit noch keine Antragstellung geplant.
Für den verbliebenen Teilabschnitt der Rudolf-Breitscheid-Straße östlich der Geschwister-Scholl-Straße erscheint eine Antragstellung entbehrlich und auch nicht aussichtsreich, da es sich um eine nur ca. 130 Meter lange Sackgasse handelt.
Zu 3.
Aus meiner Sicht wäre die Einrichtung von Tempo 30 – aber nicht als Zone – insbesondere aus Lärmschutzgründen in der Dorfstraße sinnvoll. Entsprechende Anträge wurden durch das Straßenverkehrsamt bisher abgelehnt.
Darüber hinaus sehe ich derzeit noch in der Karl-Liebknecht-Straße Handlungsbedarf für Tempo 30 (keine Zone) – auch hier aus Lärmschutzgründen. Hier ist der Straßenzustand vergleichbar dem in der Geschwister-Scholl-Straße und in Teilen der Brandenburgischen Straße.
30.01.2018, Ralf Steinbrück, Bürgermeister
Don’t use the phone. People are never ready to answer it. Use poetry.
Jack Kerouac
Anfrage an den Bürgermeister nach § 12 Geschäftsordnung der Gemeindevertretung
Bild: Winternitz / pixelio.de
Einsatz von Streusalz
Aus Gründen des Umweltschutzes ist der Einsatz von Streusalz in vielen Städten und Gemeinden verboten. Das mit dem Schmelzwasser versickerte Streusalz kann sich in Straßenrandböden über viele Jahre anreichern. Schäden an der Vegetation zeigen sich daher oft erst zeitverzögert. Bei einem überhöhten Salzgehalt im Boden werden wichtige Nährstoffe verstärkt ausgewaschen und die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser durch die Pflanzen erschwert. Straßenbäume leiden dadurch unter Mangelversorgung, werden anfällig gegenüber Krankheiten und sterben vorzeitig ab. Besonders betroffen sind Alleenbaumarten wie Ahorn, Linde und Rosskastanie.
Deshalb frage ich Sie:
Hier die Antworten:
Zu 1.
Reines Streusalz in Trockenform wird durch die Gemeinde nicht eingesetzt. Im Straßenwinterdienst wird grundsätzlich seit 2009 mit einer Feuchtsalztechnologie gearbeitet.
Der Einsatz der Feuchtsalztechnologie erfolgt seit der Winterdienstperiode 2009/2010 nach intensiven Studien zum Straßenwinterdienst. Hier wurden insbesondere die Umweltschutzaspekte betrachtet und berücksichtigt. Denn bis zu diesem Zeitpunkt wurde auch hier in Schöneiche immer nur die reine Räum- und Streutätigkeit bewertet. Zur Betrachtung der Umweltverträglichkeit gehören aber noch mehr Faktoren, wie zum Beispiel bei der Verwendung von Streusand das Aufnehmen des Streugutes nach dem Winter und die Entsorgung als Sonderabfall. Und auch die Menge des Salzeinsatzes war entscheidend für die damalige Entscheidung für die Feuchtsalztechnologie. So wird beim Einsatz von Streusand ca. 30-50 Gramm Reinsalz pro qm auf die Straße mit aufgebracht. Dieses Salz ist Bestandteil des Streusandes, der andernfalls durch Eigenfeuchtigkeit zusammenfrieren würde und nicht mehr streufähig wäre. Mit der Feuchtsalztechnologie werden nur noch ca. 10-15 Gramm Reinsalz pro qm aufgebracht.
Über den Einsatz der Feuchtsalztechnologie ist vor der Ausschreibung 2009 der Ausschuss für Umwelt und Verkehr informiert worden.
Seit 2009 wird wie folgt der Straßenwinterdienst durchgeführt:
Winterdienstklasse 1 und 2: erfolgt bei jeglichen witterungsbedingten Behinderungen Leistungen: erst räumen, dann abstumpfen (Feuchtsalz)
Winterdienstklasse 3: erfolgt nur auf Anforderung durch die Gemeinde; Anforderung erfolgt erst, wenn Schneehöhen ein Verkehrshindernis darstellen oder bei „Blitzeis“
Leistungen: differenzierte Leistungserbringung, z.B. – bei „Blitzeis“ Streuen aller Straßen
– bei größeren Schneemengen nur Räumen
Zu 2.
Die Menge kann nicht benannt werden. Die eingesetzten Fahrzeuge auf den Landesstraßen (durch den Landesbetrieb Straßenwesen) und die Fahrzeuge der durch die Gemeinde beauftragten Firma, die die Gemeindestraßen winterdienstlich bearbeitet, werden an Ihren jeweiligen Standorten mit Streumaterial beladen und befahren dann ihre vorgegeben Touren. Da das Straßennetz in der Gemeinde nur einen Teil davon ausmacht, kann hier keine Menge genannt werden.
Zu 3.
Nein, es gibt keine Untersuchungen.
Zu 4.
Die jetzige Streutechnologie mit Feuchtsalz ist bereits Ergebnis der Minimierung des Salzeinsatzes.
Was meinen Sie, reicht das schon aus? Ich freue mich über Kommentare.
Auch sind wir zu lang nicht mehr auf Wiesen gelegen.
Ernst Jandl, Sommer, österreichischer Dichter
Die Zeit hat wieder eine Deutschlandkarte veröffentlicht. Nach der Bäckersuchkarte, die immer noch toll ist, gibt es jetzt eine neue. Mit Eisdielen. Sie funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie bei den Bäckern. Die Leser konnten Eisdielen mit Adresse eingeben und kommentieren, was ihnen da besonders gut schmeckt. Die “Süße Sünde“, unsere neue Lieblingseisdiele, ist natürlich auch drin. Hier geht es zur Karte, praktisch mit Postleitzahlsuche.
So macht der Sommer Spaß
Caminante, no hay camino, se hace camino al andar. Reisender, es gibt keine Wege, Wege entstehen im Gehen.
Antonio Machado, spanischer Dichter