Baumpatenschaften

Alleen bald wieder ohne Lücken? Baumpatenschaften machen es möglich.

Alleen bald wieder ohne Lücken? Baumpatenschaften machen es möglich.

Die Schöneicher Gemeindevertretung hat am Donnerstag für die Beschlussvorlage Baumpatenschaften gestimmt, die die Fraktion Grüne/Neues Forum/Feuerwehr freundlicherweise auf meine Initiative hin eingebracht hatte. Das freut mich sehr. Obwohl sie schon sehr konkret formuliert war, soll der Bürgermeister wohl jetzt einen Verfahrensvorschlag dazu erarbeiten.

Hier der Bericht in der MOZ dazu: http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1122600/

Das war der ursprüngliche Text, der auch beschlossen wurde. Ob die Begründung so übernommen wurde, bin ich nicht sicher, eine Formulierung im MOZ-Artikel scheint dagegen zu sprechen. Der beschlossene greift wesentlich kürzer und überlässt die Details der Verwaltung, s.u.

Die Gemeindevertretung möge beschließen:

Bürger bekommen die Möglichkeit, die Pflege von neu angepflanzten Bäumen zu übernehmen. Jeder Einwohner von Schöneiche kann Wünsche äußern, wo im öffentlichen Straßenland Bäume neu angepflanzt werden sollen, zum Beispiel bei Bepflanzungslücken in vorhandenen Alleen. Den Wünschen soll spätestens binnen 12 Monaten stattgegeben werden, wenn Kapazitäten, z.B. aus Baumersatzpflanzungen, zur Verfügung stehen und sonst kein zwingender Grund dagegen spricht. Das Bauamt entscheidet, welche Baumart angepflanzt wird. Im Gegenzug verpflichten sich diese Einwohner, die neu gepflanzten Bäume bis zu zehn Jahre lang zu gießen. Das Gießwasser stellen die Einwohner unentgeltlich zur Verfügung. Als kleine Anerkennung des bürgerlichen Engagements erhalten die Bürger pro Baum einmalig zehn Laubsäcke kostenlos von der Gemeinde.

Begründung:

Baumpatenschaften sind eine gute Möglichkeit, den Waldgartencharakter der Gemeinde im öffentlichen Straßenland zu erhalten. Gleichzeitig wird das Engagement der Bürger für ihre Gemeinde und ihr Wohngebiet gestärkt und gefördert. Die private Pflege von Straßenbäumen durch Baumpaten verbessert das Straßenbild, wirkt der Zerstörung entgegen, schafft Ersatz für die nicht zu leistende Pflege einzeln gepflanzter Bäume seitens der Gemeinde und schärft auch bei anderen Bürgern das Bewusstsein für die Rücksichtnahme auf gepflegte Grünflächen. Die Lebensqualität im Ort steigt.

Diese Beschlussvorlage verursacht der Gemeinde zusätzliche Kosten von 10€ pro gepflanztem Baum für die kostenlosen Laubsäcke. Dafür spart die Gemeinde die Kosten für das Gießen in den ersten Jahren und das Ersetzen von Bäumen, die durch Trockenheit absterben.

Ich hoffe, dass dieser Beschluss dazu beiträgt, dass es zukünftig wieder mehr Bäume in Schöneiche gibt. Wer möchte denn Baumpatenschaften im öffentlichen Straßenland übernehmen?

Aktualisiert 25.4.:

Die Kosten, die die Gemeinde durch Baumpatenschaften einspart, sind erheblich. Laut einem Bericht im “Tagesspiegel” rechnet unser Nachbarort Berlin mit Kosten von 1000 EUR pro neugepflanztem Baum, inklusive 3 Jahre Pflege. Wenn man von 2-300 EUR Kosten für den Baumsetzling und geschätzten 50 EUR Pflanzkosten ausgeht, spart die Gemeinde 650-750 EUR pro Baum, der durch Baumpaten betreut wird.

Der Text wurde leider doch nicht so beschlossen wie vorgelegt. Beschlossen wurde stattdessen folgender Text:

Die Gemeindevertretung beschließt:

  1. Alle Bürgerinnen und Bürger der Waldgartenkulturgemeinde Schöneiche bei Berlin sollen die Möglichkeit bekommen, eine Baumpatenschaft für einen Baum im öffentlichen Straßenland zu übernehmen.
  2. Der Bürgermeister wird beauftragt, bis zur Sitzungsrunden Mai/Juni 2013 ein Verfahren für Baumpatenschaften sowohl für Neupflanzungen als auch für Altbaumbestand zu erarbeiten und der Gemeindevertretung zur Beschlussfassung vorzulegen. 

Wir sind gespannt, was die Verwaltung aus der Vorlage macht.

Neue Webseite mit WordPress

Bildschirmfoto 2013-03-20 um 22.27.58

In den letzten Tagen habe ich das Grundgerüst für eine neue Webseite gebastelt, für den Schöneicher Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen. Sie ist hier zu bewundern und natürlich noch lange nicht fertig. Dabei habe ich wieder festgestellt, dass WordPress dafür echt praktisch ist – man muss sich um viele Probleme nicht mehr kümmern, weil das schon mal jemand gemacht hat und seine Lösung zur Nutzung zur Verfügung stellt. Das gilt für das Aussehen der Seite, das man mit verschiedenen Themes ändern kann, aber auch für technische Lösungen, die mit kleinen Hilfsprogrammen, Plugins genannt, zur Verfügung gestellt werden.

Hier habe ich das grüne Theme Blum-O-Matic verwendet und diverse Plugins zur Einbindung von Twitter und Facebook, zur Sperrung bei zu vielen Fehlanmeldungen, und TinyMCE, um das Layout der Artikel anzupassen, sowie html-Schnipsel, um aktuelle Inhalte von anderen grünen Seiten einzubinden. Empfehlenswert sind z.B. der Zwei-Klick-Knopf bei der Einbindung von Social media, der für mehr Datenschutz sorgt, und das Webanalysetool Piwik, das viele Informationen über die Besucher der Seite liefert, ebenfalls datenschutzkonform. Der Nachteil bei vielen kleinen praktischen Lösungen ist, man weiß nie, welche wirklich funktioniert und gut aussieht, ehe man sie nicht ausprobiert hat.

Kennt jemand z.B. ein Plugin für eine gute Terminanzeige? Oder eins, mit dem sich Tweets von mehreren Nutzern auf der Seite veröffentlichen lassen? Kommentare oder Mails sind willkommen.

PS 15.5.2013: Als Tweet-Plugin hab ich jetzt Tweet Blender, geht ganz gut. Man kann mehrere Quellen angeben, Quellen können z.B. Twitterer sein oder Twitter-Listen. Genau was ich gesucht habe.

PPS 27.6.2013: Tweetblender unterstützt die neue Twitter-API 1.1 anscheinend nicht, neue Tweets werden nicht mehr angezeigt. Ich habe jetzt auf das Widget-Tool bei Twitter umgestellt. Da kann man direkt den Inhalt einer Liste anzeigen lassen, funktioniert gut und updatet sogar selbständig. Allerdings gibt es anscheinend wenig Einstellungsmöglichkeiten. In der Überschrift steht “Eine Liste von …”, Retweets werden mit angezeigt, Antworten nicht. Aber genau so wollte ich das auch haben, das passt also.

Alleenland Brandenburg zukünftig ohne Alleen?

In der Märkischen Oderzeitung vom 15.2. werden wieder einmal die vielen Verkehrsunfälle in Brandenburg beklagt. Als eine Maßnahme zur Reduzierung der Unfälle wird vorgeschlagen, Alleebäume nicht mehr nachzupflanzen. Ein Unfallforscher wird zitiert, dadurch entstünden “weitere Todesfallen”.

Die Zukunft der Brandenburger Alleen?

Sieht so die Zukunft der Brandenburger Alleen aus?

In den Online-Kommentaren fordert jemand gleich mal, auch die restlichen Bäume abzusägen: “…wenn Herr Vogelsänger kein Geld für seine Zusagen zum Bau von Schutzplanken auftreiben kann, weil ihm die politischen Mehrheiten fehlen, dann hilft hier nur die Motorsäge.” Die meisten Kommentatoren sehen das allerdings anders. Das Argument ist auch schlicht falsch – mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und punktuellem Einsatz von Leitplanken lassen sich Unfälle ebenso vermeiden.

Im übrigen ergab eine kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Michael Jungclaus (Bündnis 90/Die Grünen), dass es in Brandenburg gar keine wesentlichen Unfallschwerpunkte mehr gibt. Die Unfälle verteilen sich über das ganze Land, es gab 2010 keinen Straßenabschnitt mit mehr als einem Unfall.

Die Brandenburger Allen sind wichtig für das Heimatgefühl, sie bringen aber auch Touristen und schaffen so Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region. Deshalb ist ihre Erhaltung eigentlich auch Ziel der Landespolitik. Im Moment werden allerdings weniger Bäume nachgepflanzt als gefällt, wie die Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen beklagt. Der Landtag hat zwar 2011 die Initiative “Rettet Brandenburgs Alleen” abgelehnt, aber gleichzeitig die Landesregierung beauftragt, die bestehende Alleenkonzeption zu evaluieren, mit dem Ziel, die Alleen mittel- und langfristig zu schützen.

Leider ist seitdem nichts passiert. Ein Entwurf des Evaluierungsberichtes soll sich in der Ressortabstimmung befinden, es gibt aber keinen Zeitplan und keinen Termin für die Veröffentlichung. Hier auf der Seite des BUND Brandenburg  kann man eine Protest-Mail an die zuständigen Minister Vogelsänger (SPD, Verkehr) und Tack (Umwelt, Linke) schicken.

Nachtrag 2.3.2013: hier gibt es noch einen Artikel in der MOZ dazu, angeblich “soll in den nächsten Monaten ein erster Entwurf zur Diskussion gestellt werden”. Hier noch ein akteller Blogeintrag von Dr. Andreas Steiner von der Grünen Liga dazu.

120 Bäume fällen für eine sanierte Straße – muss das sein?

Foto: H.-J. Schlaak

Foto: H.-J. Schlaak, Schöneiche

Das ist der Kieferndamm in Schöneiche. Er soll seit Jahren saniert werden. Dafür gibt es viele Gründe. Das Pflaster ist rumpelig, das Regenwasser fließt schlecht ab, der Fußweg ist kaputt und wird meist von den Radfahrern mitbenutzt. Die Sanierung wurde seit Jahren verschoben, weil andere Projekte dringender waren. Jetzt ist der Ärger groß: 123 von 140 Bäumen sollen gefällt werden. Muss das sein?

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BER-Flugrouten sind gegen EU-Recht

Ihr habt es vielleicht gelesen oder gehört – die EU-Kommission bereitet ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik wegen der Flugrouten über Naturschutzgebieten vor. Das Problem: Man darf über Vogelschutzgebieten nach EU-Recht keine Flugrouten festlegen, ohne vorher eine Umweltprüfung durchzuführen. Genau das wurde aber gemacht.
In der Sendung “Kontraste” ist das Thema schön in fünf Minuten zusammengefasst.
Hier geht es noch ein paar Tage lang zum Video der Sendung:
Und hier ist die Sendung in Textform zum Nachlesen:
Wenn sich die EU-Kommission mit ihrer Meinung durchsetzt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Routen werden so neugeplant, dass sie nicht mehr über  Vogelschutzgebieten nach EU-Recht (sogenannten Flora-Fauna-Habitat oder FFH-Flächen) führen. Das dürfte nicht einfach sein, betroffen sind z.B. die Wannsee- und die Müggelseeroute. Oder das gesamte Planfeststellungsverfahren muss neu durchgeführt werden, inklusive der Beteiligung der Betroffenen.

Leitfaden zur Grüngestaltung von Bau- und Wohngrundstücken

Eiche in Schöneiche

Das Schöneicher Naturschutzaktiv hat einen Leitfaden zur Grüngestaltung von Bau- und Wohngrundstücken herausgegeben, der stärkere Verbreitung finden sollte. Er enthält viele Hinweise zu Pflanzungen und Pflege von Bäumen und zur Grünflächengestaltung, aber auch viel Hintergrundwissen.

Gut für Städter, die ins Umland ziehen, nicht nur nach Schöneiche. Hier ist er.

Obwohl sich die Gemeinde Schöneiche gern mit dem Titel Waldgartengemeinde schmückt, möchte die Verwaltung die Schrift nicht an neu Zugezogene  ausgeben. Das ist schade, denn viele kommen neu in den Ort, fällen erst und bedauern es dann später.

Wenn jemand eine Idee hat, wie wir den Text verbreiten können, immer her damit.